One of my Cookbook Favourites Revisited – Ein Lieblings-Kochbuch wieder hervorgeholt

BOOK REVIEW

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Today, I would like to introduce one of my favorite cookbooks as a contribution to Jeden Tag ein Buch. This lovely blog event which translates to something like „a book each day“ is hosted by Astrid of Arthurs Tochter kocht and introduces food books of any kind. Indeed, Meine Sonnenküche by Virginie Besançon has been my rescue since more than five years – every time I’m overwhelmed with too much new twists and turns in the foodie world and want to go back to just good food. In this case, it’s vegetarian recipes from French Provence with many treats from the Oriental Mediterranean cuisines beautifully mingled in.

As far as I know, the book hasn’t been published in English language so far – I found out about French, Belgian and German editions only. Therefor, it might not make much sense to make a full introduction in English language. But if you ever visit South France, don’t miss to pay Miss Besançons restaurant Les Petites Tables at Volx a visit – I haven’t been there so far, but I am sure that I would leave as happy as I leave my kitchen after having cooked from her first book.

For today, have some fun with the cooking session’s pics – and I wish you much joy with your own favorite cookbooks! A recipe from this one – coulis de tomates – has played a major roll in a chocolate testing that we did the other day. Soon on the blog.

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Kurz & gut

Mein Zeitgefühl führt ein Doppelleben. Während wir schon beruflich bedingt und oft genug auch privat bereits beim Übermorgen sind, war auf dem Blog für mich gefühlt immer gerade erst Weihnachten, Ostern oder Sommerferien, auch wenn die bereits Wochen und Monate vergangen sind. Das wurde mir kürzlich wieder mal bewusst, als eine muntere Bloggerinnen-Gruppe zusammenkam und über die neue Runde von Jeden Tag ein Buch auf Astrids Blog Arthurs Tochter kocht plauderte. War das nicht erst neulich?, fragte ich – ja, vor Kurzem im November, so die nur ganz wenig ironische Antwort. Und tatsächlich ist es wieder so weit, Astrid lädt zum dritten Mal zum Rezensions-Marathon::

Logo entworfen von Ariane Bille

Logo: Ariane Bille

Zum gründlichen Studieren neu erschienener Genussbücher, wie die Event-Gastgeberin sie so schön nennt, fehlt mir derzeit leider die Muße. Deshalb nehme ich das mit dem Genuss jetzt mal wörtlich und besinne mich auf einen meiner alltime favourites. Den kenne ich in- und auswendig und wollte ihn längst mal vorstellen, denn manchmal brauche ich sie: diese zwei, drei Lieblingsbücher, in denen ich Trost suche, wenn mir die Wellen der kreativen Küche mit immer neuen Twists über dem Kopf zusammenschlagen und mir vor lauter Lauter nix mehr einfällt. Für mich ist Meine Sonnenküche mit mediterranen vegetarischen Rezepten von Virginie Besançon so ein Buch – auf dem deutschen Buchmarkt ist der ursprünglich in Belgien herausgegebene Titel 2008 erschienen, und ich verbinde viele schöne Erinnerungen damit.

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Die Köchin

Virginie Besançon stammt aus Toulouse, hat ursprünglich in Paris Kunst studiert, große Sehnsucht nach der Provence gehabt und dort schrittweise ihre Passion zum Beruf gemacht. Sie hat zunächst für eine Theatertruppe gekocht, für die sie auch Kostüme entworfen hat, und leitet heute nach ein paar anderen kulinarischen Stationen laut meiner kleinen Recherche das Restaurant Les Petites Tables in Volx. Dort tut sie das, was auch ihr – damals erstes – Buch auszeichnet: regionale Zutaten nach Saison zu verarbeiten.

Tatsächlich ist Meine Sonnenküche nach Jahreszeiten geordnet, und die vorgestellten Rezepte sind dabei ebenso unkompliziert wie lecker. Klassiker wie Soup au pistou oder Socca sind darunter, ganz einfache Leckereien wie dicke Bohnen mit Fleur de Sel und eigene Kreationen. Den noch nie dagewesenen Twist sucht man darin (heute) glücklicherweise vergeblich – die Autorin will ihre Leser einfach nur zum guten Kochen mit besten Grundzutaten verführen. Raffiniert sind viele der Rezepte dennoch: Der Coulis de tomates schmeckt mit Curry und Piment so gut, dass ich einen Teil davon immer pur aus dem Topf esse, und besonders die Rezepte, in denen Virginie Besançon die südfranzösische mit den orientalischen Mittelmeer-Küchen verbindet, haben Charme (und waren Mitte/Ende der Nullerjahre noch nicht so omnipräsent wie heute).

Der Look

Gestalterisch ist das Buch eines der ersten in meinem Besitz gewesen, bei denen mir eine für mich ganz neue Bildsprache aufgefallen war. Heute sieht man ja häufig Kochbücher, in denen der Autor oder die Autorin wie nebenbei in Aktion zu sehen sind, in der Landschaften und Märkte, Küchen und Keller ebenso beiläufig inszeniert ins Bild kommen und in der die Gerichte selbst damit Teil einer Erzählung werden. Anna de Leeuw hat die Köchin und ihren Lebensort mit leichter Hand portraitiert, und ihr beim Tischdecken und beim Einkauf zuzusehen oder ihrer Katze beim Klettern im Kirschbaum, macht mir immer noch Spaß.

Die Praxis

Das Buch kommt als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag und im handlichen Format – groß genug für ganzseitige Fotos und klein genug, um es auch in einer kleinen Küche außerhalb der akuten Kleckerzone beim Kochen aufstellen zu können. Es gibt ein jahreszeitliches und ein alphabetisches zweisprachiges Rezept-Register (auf Deutsch und Französisch) am Ende, und die Rezepte an sich sind wie schon erwähnt nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter gegliedert. Eine Aufteilung in Vor-, Haupt- und Nachspeisen gibt es hingegen nicht, man sollte daher schon ein bisschen Lust zum Stöbern haben. Dass die Kapitel und viele der Rezepte darin mit kurzen Beschreibungen des Lebens in der Provence eingeleitet werden, lädt zusätzlich zum Lesen ein.

Auf dem Teller

Die Rezepte sind meiner Erfahrung nach gelingsicher (nur die Portionen manchmal ein bisschen klein) und haben mich noch nie enttäuscht. Kartoffel-Bouillabaisse, provenzalische Klößchen, Olivenbrot, gefüllte Zwiebeln, Galette au riz, Feigenmarmelade, Mandel-Zitronen-Tarte, Kürbis-Feigen-Tajine, Maronen-Polenta, Kartoffel-Gratin nur mit Olivenöl und Kräutern, eingelegte Pilze, Zwiebel-Tartelettes Tatin, Minzsirup, Panisses, Salat aus alten Tomaten-Sorten, Auberginen-Flan, kalte Gurkensuppe, Zwiebelkonfitüre, Pissaladière, Tapenade… Obwohl ich eigentlich nicht oft nach Buch koche, habe ich alles das bereits ausprobiert im Laufe der Jahre, und Manches davon ist in mein Standard-Repertoire eingegangen, für das ich oft nicht mal mehr ins Buch schaue und nach Gusto variiere (und mir manchmal gar nicht mehr bewusst bin, dass es hieraus stammt).

Oft auf dem Tisch steht hier der bereits gepriesene Coulis de tomate – der spielt auch eine tragende Rolle in einer Bitterschokoladen-Verkostung, die wir kürzlich vornehmen durften und die denmächst hier zu sehen und lesen sein wird. Im Rezept werden frische Früchte verlangt, in dieser Jahreszeit verwende ich aber nach wie vor lieber eingemachte Ware von guter Qualität und verwende immer mal wieder andere Gewürze wie Zimt oder Vanille. Für diese Rezension habe ich zu der fruchtig-würzigen Tomatensauce endlich mal die Frühlings-Gnocchi ausprobiert. Die fast nur aus Spinat sowie etwas Mehl und Käse bestehenden, im Biss etwas festeren und zudem intensiv gemüsigen Klößchen passen sehr gut dazu und etwas l’Etivaz oben drüber ist auch nicht verkehrt.

Sehr lecker ist auch der ebenfalls erstmalig nachgekochte grüne Spargel mit Ziegenfrischkäse-Creme, die mit Feigenessig (ich verwende eine Sorte mit Feigenmark, die absolut süchtig macht), Orangensaft (ich: Zitrone) und Estragon angemacht wird und mit Tomme fraîche aus Rohmilch besonders gut schmeckt.

Und jetzt würde ich gern mal schnell verreisen und mich im Les Petites Tables an den Tisch setzen, meinetwegen auch an den allerkleinsten. Dort würde ich mindestens ein Glas heben auf die dritte Ausgabe von “Jeden Tag ein Buch” – vielen Dank an Astrid für dieses schöne Projekt – und den ganzen Abend unsere gesammelten Kochbuch-Rezensionen lesen. Wäre das nicht wunderbar?

Meine Sonnenküche
Virginie Besançon
Hölker Verlag

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"Food with a View - Berlin Food & Photography" is about urban recipes and photographs from a tiny Berlin Mitte kitchen and the rest of the city. Join us!

17 thoughts on “One of my Cookbook Favourites Revisited – Ein Lieblings-Kochbuch wieder hervorgeholt”

  1. Dieses Buch zählt auch zu meinen Lieblingen – ich muss es mal wieder aus dem Regal holen, es ist einfach wunderbar. Deine Rezension hat genau den Punkt getroffen, danke dafür 🙂
    ….und genau diesen Tomatencoulis habe ich immer im Vorrat, das ist mein allerliebster.

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    • Ach, das ist ja schön, dass Du das Buch auch hast und so magst! Und es freut mich sehr, dass Du den Kern getroffen siehst. Beim Tomaten-Coulis sind wir uns ohnehin einig :-).

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  2. chestnutandsage says:

    Ohja, ich hab dieses Buch auch und mag es sehr gerne. Viele Rezepte haben es in mein Standard-Repertoire geschafft, der Zwiebel-Confit zum Beispiel oder eben der/die? Tomaten-Coulis, die Pissaladiere und, und, und 🙂 Schön, dass Du es hier vorstellst!

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  3. evazins says:

    Wieso kenne ich das Buch nicht?? Mir geht es doch oft genug auch so mit dem “lauter Lauter” und dann sehe ich den Wald vor lauter Lauters nicht. Ich mache mich mal auf die Suche! Danke!
    Liebe Grüße,
    Eva

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    • Man kann ja nicht alles kennen, und es ist sehr schön, dass ich Deine Lust wecken konnte, mal in das Buch zu schauen.
      Ja, lauter Lauter ;-). Bestimmt hast Du für solche Fälle auch ein, zwei entspannte Wohlfühl-Kochbücher, die Dich schon länger begleiten, oder? Lieben Gruß zurück!

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  4. Lauter Lauter, sehr schön! Weißt du was? Ich habs mir grade bestellt. Du hast mir lauter Lust auf mehr gemacht!

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  5. Dieses Kochbuch werde ich mir genauer anschauen. Wie das enden wird, ist vermutlich auch schon klar. Ach liebe Claudia – und das wo ich doch eigentlich erstmal keines mehr kaufen wollte. Und dieser Craquelée Teller hat es mir angetan. Ich wünsche Dir ein wunderbares sonniges Wochenende (soll ja bei euch über 30° geben, das schafft man nicht ohne selbstgemachtem Eistee)
    Claudia

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    • Dann mal nur zu, liebe Claudia, das Buch ist einen Blick wert ;-). Wie schön, dass Dir der Teller gefällt – den mag ich auch sehr gern.
      Auch Dir ein tolles Wochenende – und Du hast recht, wir sollten uns hier mit Eistee eindecken, es soll richtig heiß werden ;-). Lieben Gruß nach München!

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  6. liebe Claudia, das Buch ist da und ich finde es auch sehr hübsch. Gekocht habe ich noch nichts, aber u.a. die Zwiebelgerichte sind sehr verlockend! Deine Fotos finde ich fast besser, aber das ist ja Geschmackssache. Lauter Lecker!

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    • Ja, die Zwiebel-Marmelade zum Beispiel ist göttlich, und die kleinen Zwiebel-Tarteletts. Ich bin super gespannt, wie Du das Buch nach den ersten Rezept-Tests finden wirst.
      Vielen Dank für das Foto-Kompliment. Ich glaube ich weiß, was Du meinst – als das Buch rauskam, war diese Art von Food-Präsentation und das Drumherum neu (zumindest für mich) und spannend, inzwischen sind die Farben und Ausschnitte etc. ein kleines bisschen vintage ;-).

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  7. Apfel A – ich gehe gleich los und besorge das Buch, dann muß ich hier mal ein wenig weiter stöbern – sieht alles toll aus und die Fotos sind auch noch schön. Best regards, Nicole from the jameskitchen

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  8. Pingback: Ed Browns Kohl-Lasagne | magentratzerl

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