Rügen Food Trip: Pasta with Seabuckthorn – Rügen-Pasta mit Sanddorn

PASTA AND RISOTTO, TRAVEL

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This weekend has been all about brunch: a brunch testing at a Friedrichshain venue yesterday and a Berlin food blogger’s brunch today. Both have been wonderful and I will write about it soon – however, today it’s about foodie adventure on the seaside that we experienced short ago. Summer and swimming season is far away, nevertheless we spent a weekend at the seaside. It’s most lovely when there’s some hills and deep forest involved, too, and you can have it all in a region called Granitz on the island of Rügen, a landscape on the German coast of the Baltic Sea. It’s only a few hours trip away from Berlin, and we happily enjoyed the woods, the seagulls, the special historic architecture – and as much fish sandwiches as a vegetarian can stand ;-).

When we last visited the region, I haven’t been a food blogger yet. Things have changed in the meantime as we know, and so I thought it would be fun to tell you a bit about the treats and places we like over here. Fish sandwiches for example are best eaten at the fish smoke house Kuse on Fischerstrand, a beach on the far end of the Binz bay. It’s a place run by the same family since four generations, and the view is as lovely as the fish.

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After some fine butter mackerel lunch we started a little hiking trip to Sellin, another seaside resort with a beautiful pier. The way leads along a tread, and the fantastic view both at the sea and at the romantic forest is among the best things that Rügen has to offer. We experienced both bright sunshine and a gray & blue dusty in-between-skies-and-water-atmosphere – it’s magic time and again.

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When we returned, we were craving for some coffee and apple cake at Strandhalle (which translates to something like beach hangar). The name sounds funny, doesn’t it – indeed it’s one of the visually most interesting restaurants on the whole island of Rügen. You’re seated in a hall (which is however quite cosy) at and among original antique furniture and bibelots. The cake was fine – and so are the fish dishes, basic regional cuisine with some nice twists.

Of course I did some food shopping as well – I mean, how could I not? Like always, I bought some wonderful cheese of the manor Hofgut Bisdamitz at Lohme. I got us some ripened and aromatic Jasmunder cow’s milk cheese as well as a Little Störtebeker sheep milk cheese with rosemary (Störtebeker is the name of a famous Northern German pirate who had lived at the turn of 14th to 15th century). Some locally produced kamut noodles joined the cheese – later at home, the taste turned out to be very nice, however we found the pasta rolled a bit too thickly. But some dried seabuckthorn berries had been very interesting along with the cheese and the pasta. I had pulled them off a pepper mixture to see what they are like purely – they add a nice sour, yet fruity twist to rich and creamy dishes. Back home I assembled all those ingredients to get a lovely Rügen pasta.

Pasta with Seabuckthorn

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Ingredients

  • 150 g pasta
  • 50 g Jasmunder cows’ milk cheese (or any other ripened cheese)
  • a few dried seabuckthorn berries
  • salt and pepper
  • walnut- or truffle oil

Preparation

Cook your pasta until it’s al dente, drain, mix with the oil, salt and pepper to taste. Cut the cheese into very fine slices or grate coarsely and mix with the pasta. Coarsely chop the berries and add on top. Done!

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Kurz & gut

Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen des langen Frühstückens: gestern eine Einladung zum Brunch-Test an einem sehr interessanten Ort in Friedrichshain und heute der Berliner Food-Blogger-Brunch. Über beides berichte ich hier ganz bald, aber heute geht es um unsere kürzlichen kulinarischen Abenteuer an der See. Manchmal muss es Meer sein, egal ob es offiziell noch Winter ist und ob die Badesaison noch in weiter Ferne liegt. Uns gefällt Seeluft am besten, wenn sie sich mit Erhebungen deutlich über Sanddünengroße und üppigem Baumbestand verbindet – beides ist in der waldigen und hügeligen Granitz auf Rügen zu finden und vor allem von Berlin aus schnell zu erreichen. Deshalb haben wir kürzlich das Wochenende dafür genutzt, um uns am Strand und im Wald zu tummeln, Seebäder-Architektur und Möwen im Flug zu bewundern und – so als Vegetarier – möglichst viele Fischbrötchen zu essen.

Als wir zum letzten Mal auf Rügen waren, war ich noch keine Food-Bloggerin. Das ist inzwischen ja anders, und deswegen hatte ich die Idee, hier mal ein bisschen von den Dingen zu erzählen, die wir dort gern essen. Die schon erwähnten Fischbrötchen zum Beispiel sind im Ostseebad Binz für unsere Begriffe mit am leckersten in der Fischräucherei Kuse direkt am Fischerstrand, ein Familienbetrieb in der vierten Generation mit einer hölzernen Nixe auf der kleinen Terrasse und Blick aufs Meer.

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Glücklich versorgt mit Buttermakrele (die auch die Möwen sofort gerochen und uns kreischend umflogen haben) starteten wir unsere kleine Berg- und Talwanderung auf dem Hochuferweg nach Sellin. Die Ausblicke auf die Bucht und die offene See gehören zum schönsten, das die Region zu bieten hat – wir haben sie diesmal sowohl im vollen Sonnenschein erlebt als auch in einem undurchsichtigen Graublau, in dem Meer und Wolken untrennbar miteinander verschmelzen. Zusammen mit dem stellenweise sehr verwunschenen naturgeschützten Wald ergibt das einen Zauber, der uns jedes Mal wieder einfängt.

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Nach der Rückkehr hatten wir großen Appetit auf Apfelkuchen mit Sahne in der Strandhalle direkt am Waldrand. Der Name klingt so, als würden hier Fischkutter überwinden, aber tatsächlich verbirgt sich dahinter eines der auch optisch interessantesten Restaurants auf der ganzen Insel – man sitzt im hallenhohen Raum an, auf und zwischen originalen Antik-Möbeln und -Nippes, an jedem Tisch in einem anderen Ensemble. Der Fisch ist hier sehr gut und der Kuchen auch, wie wir feststellen konnten.

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Was ich in Binz ebenfalls immer mache, ist ein bisschen Food-Shopping. Diesmal landeten vollreifer Jasmunder Käse und Kleiner Störtebeker mit Rosmarin vom Hofgut Bisdamitz in Lohme im Körbchen. Ersterer schmeckt würzig und ist in der Konsistenz mittelfest, der letztere ist ein Schafskäse ähnlich einem Pecorino. Die im örtlichen Reformhaus entdeckten und auf Rügen hergestellten Vollkorn-Kamut-Tagliatelle mussten auch mit. Lokal produziert finden wir natürlich super, und die hinterher zu Hause in Berlin zubereiteten Nudeln waren geschmacklich auch gut, für unser Empfinden aber zu dick ausgewalzt.

Interessant fanden wir zu Nudeln und Käse einen kleinen Kick, der zu Rügen gehört wie Äpfel zu Werder oder Spargel zu Beelitz, und zwar Sanddorn. Man bekommt ihn auf der Insel in allen möglichen – und manchmal auch unmöglichen – Varianten angeboten, und diesmal konnte ich einem Sanddorn-Pfeffer nicht widerstehen, und zwar wegen der getrockneten Sanddornbeeren darin. Um zu sehen, wie die pur schmecken, habe ich sie aus der Mischung herausgeprökelt – über warmem Käse entfalten sie einen sehr interessanter Geschmack, intensiv säuerlich mit fruchtiger Note. Vom selben – und ebenfalls regionalen – Hersteller Sanddorn Family gibt’s die Beeren auch pur, die werde ich beim nächsten Mal probieren. Ja, und all die Zutaten zusammen wurden zu Hause in Berlin dann zu einer Rügen-Pasta synthetisiert:

Pasta mit Sanddorn

Zutaten

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  • 150 g Pasta nach Belieben
  • 50 g Jasmunder Käse (ersatzweise vollreifen Tilsiter von guter Qualität)
  • ein paar getrocknete Sanddornbeeren
  • Salz und Pfeffer
  • Walnuss- oder Trüffelöl

Zubereitung

Pasta nach Packungsanweisung zubereiten. Abgießen und mit Öl begießen, salzen und pfeffern. Den Käse in feine Scheiben schneiden oder grob reiben und mit der Pasta mischen. Die Sanddornbeeren grob hacken und darüber geben.

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"Food with a View - Berlin Food & Photography" is about urban recipes and photographs from a tiny Berlin Mitte kitchen and the rest of the city. Join us!

16 thoughts on “Rügen Food Trip: Pasta with Seabuckthorn – Rügen-Pasta mit Sanddorn”

  1. evazins says:

    Deine sagenhaft schönen Bilder lösen akutes Fernweh aus, es ist sehr lang her, dass ich zum letzten Mal auf Rügen war. Leider geht es ersteinmal wieder zurück in die Heimat. Sanddorn habe ich bislang erst einmal als Mark in einem Saft gekostet, mal sehen, vielleicht lassen sich die Beeren irgendwo ernten und trocknen.
    Liebe Grüße,
    Eva

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    • Lieben Dank für das schöne Kompliment, Eva! Sanddornmark und -saft mag ich auch sehr gern, mein Vater hat letzteren eine Zeit lang sogar selbst gemacht. Wenn Du keine Beeren zum Trocknen finden solltest, kann man sie unter dem genannten Link auch online bestellen. Lieben Gruß zurück!

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  2. Sag mal Claudia, in diesen getrockneten Sanddornbeeren, sind da die Kenre entfernt? Ich wohne zwar weit weg von Rügen, aber Sanddorn wächst bei uns in Massen. Da könnte ich ja auch selbst trocknen -)

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    • Ja, da sind noch die Kerne enthalten, Du kannst Dich also auch selbst ans Werk machen. Du Glückliche – Sanddorn, Bärlauch, was wächst bei Dir eigentlich nicht um die Ecke ;-)?

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  3. Wunderschoene Bilder! Ich mag diesen fruchtig säuerlichen Geschmack total gern. Sanddorn gibt’s in England weniger, muss mal Ausschau halten. LG

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  4. Zu meiner Berlinzeit war Hiddensee immer meine Flucht. Sehr gerne auch zu dieser Jahreszeit. Dort gibt es ja auch ganz viel Sanddorn. Den Liqueur möchte ich immer sehr gerne. Sag mal, liebe Claudia, wenn du so Möwen im Flug fotografierst, wie hast du da die Kamera eingestellt? Ich tu mich nämlich immer schwer mit Objekten, die sich bewegen. Das ist ja bei Essen eher weniger der Fall 😉
    liebe Grüße
    Claudia

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    • Oh ja, Hiddensee und der Dornbusch sind auch ein Kleinod, wunderschön dort. Du hast so recht – was haben wir es alle gut, dass unsere Foto-Sujets als Food-Blogger nicht weglaufen oder -fliegen ;-). Bei allem schnellen Getier ist eine knappe Verschlusszeit wichtig, das friert schnelle Bewegungen schön ein. Beim Foto in diesem Post war das z.B. eine 2.500stel Sekunde. Die Blendenöffnung sollte zudem nicht zu weit sein, weil sich sonst die Tiefenschärfe so weit verringern kann, dass die sich bewegenden Motive aus dem Schärfebereich herausfallen (sofern sie sich nicht parallel zur Kamera bewegen, dann ist das nicht so wichtig). Man braucht also entweder gute Lichtverhältnisse für solche Motive, damit in der Summe dann nicht mit der ISO zu hoch gehen muss, oder bei nicht ganz so optimalem Licht eine lichtstarke Kamera/Objektiv mit gutem Rauschverhalten (die Fotos hier sind mit einer 5D Mark III entstanden).

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  5. Antje Radcke says:

    Wunderbare Fotos, die innerlich etwas in Bewegung setzen…
    Und “seabuckthorn” ist ja nun ein tolles Wort (gehörte bislang nicht zu meinem englischen Wortschatz). Wörtlich übersetzen könnte man es mit “sich dem Meer widersetzender Dorn”. Besser kann man ihn nicht beschreiben, finde ich.

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    • Lieben Dank, Antje – das freut mich, dass die Fotos etwas auslösen. Nicht wahr, Seabuckthorn ist ein herrliches Wort, und Deine poetische Übersetzung gefällt mir gut!

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  6. chestnutandsage says:

    Wie immer, Claudia: Was Du für tolle Zutaten findest und einsetzt. Sanddorn ist mir gänzlich unbekannt, gibt’s den nicht auch in Saftform? Und auf der Suche bin ich auch nach Kamut. Ich möchte ja nicht alles beim großen Versandhändler bestellen, also werde ich mal die Mühlen der Umgebung abklappern. Ganz abgesehen vom Essen: Ist es nicht schön, so ein “Sehnsuchtsziel” zu haben? Was bei Dir Rügen ist, scheint bei mir der Ammersee zu werden. In nur einer halben Stunde bin ich dort und genieße die frische Luft und den Blick auf die Berge, sehr schön und sehr erholsam 🙂

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    • Danke, liebe Julia! Aber auf Rügen ist es gar keine so große Kunst, auf Sanddorn zu stoßen ;-). Er wird einem praktische überall und in allen Varianten angeboten, als Marmelade, alsder von Dir erwähnte Saft (sehr erfrischend-säuerlich), als Würzmischungen, Likör… Kamut finde ich auch prima, viel Erfolg bei der Mühlensuche! Und Deinen neuen Sehnsuchtsort Ammersee mit Bergpanorama kann ich sehr gut nachvollziehen – das Alpenvorland ist einfach nur wunderschön!

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  7. Hach, was für tolle Fotos! Das löst sofort Sehnsucht nach Meer aus! Rügen habe ich bisher nur bei recht bescheidenem Wetter kennengelernt, da fand ich es eher trist. Aber vielleicht sollte ich der Insel nochmal eine Chance geben…Ich habe bisher nur einmal eine Sanddornsauce versucht, mit der ich grandios gescheitert bin. Da gefallen mir deine Beeren schon viel besser!

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    • Danke, liebe Melanie! Irgendwie hatten wir auf Rügen immer Glück mit dem Wetter – bei schlechtem Wetter ist es natürlich weniger schön dort, da kann ich Dich verstehen. Sanddornsauce ist bei dem Wums an Säure wahrscheinlich nicht so einfach auszutarieren – die getrockneten Beeren zu zerbröseln war hingegen ganz einfach ;-).

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  8. Ich kann mich nur meine Vorrednerinnen anschließen! Tolle Fotos! Ein sonniger Tagesausflug im Frühjahr ans Meer vertreibt wirklich die letzten Winterblues. Nachdem ich Deine und Arnes Bilder gesehn habe, musste ich mir gleich die Fotos von meinem Ausflug nach Domburg (NL) letztes Jahr April anschauen… hach *seufst* die Sehnsucht nach den Bergen wird Grad von einer akuten Sehnsucht nach dem Meer abgelöst. Liebe Grüße
    Emma

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    • Lieben Dank, Emma! Domburg kenne ich noch nicht, aber bestimmt ist es dort auch wunderschön. Und den Wechsel zwischen Sehnsucht nach den Bergen und nach dem Meer kann ich sehr gut nachvollziehen. Geht mir auch kulinarisch öfter mal so ;-). Lieben Gruß zurück!

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